Wer kennt das nicht, da geht man in eine Bar, nen Club oder eine Party und auf einmal schlägt jemand vor: „Lass uns nen Kurzen trinken!“
Erster Gedanke: „Oh Gott, das überlebe ich nicht.“ Doch ist der erste geschafft, kommen locker weitere hinzu und die sind sogar so gut, dass man am nächsten Tag noch etwas davon hat.
Wieso macht man das?
- Durch den Gruppeneffekt
- Man möchte schnell ans Ziel
- Die Shots sind kalt
- Schnell trinken vermindert den anhaltenden Geschmack
- Weil man es schon immer so gemacht hat
Wieso macht man es wirklich?
- Durch den Gruppenzwang
- Schnell und günstig betrunken sein
- Kaltes hat keinen Geschmack
- Schnell + kalt = noch weniger Geschmack + Trinkritual
- Weil man nie gelernt hat pur zu trinken
- Es macht aber auch Spaß
- Doch kann man was verbessern bzw. optimieren?
- Kann ich mit dem Wissen richtig pur zu trinken glänzen?
Wir sagen Ja und geben hier ein paar Tips:
- Kauft gute Spirituosen und Liköre. Wenn ihr euch nicht sicher seit macht die Geruchsprobe bei Spirituosen und den Zuckertest bei Likören. Wenn ihr dran riecht und an euren Badezimmerreiniger mit Zitrusaroma denken müsst. FINGER WEG! Wenn ihr den Deckel bei einer angefangenen Flasche Likör öffnet und es knirscht weil sich der Zucker am Deckelrand abgesetzt hat: FINGER WEG! Auch wenn es euch den Mund zuklebt: FINGER WEG!
- Den Kopf aktivieren: Ein Grundsatz im Marketing ist die Aktivierung der potentiellen Kunden. Das bedeutet, dass der Mensch auf das was passiert aktiviert sein muss, da er sich sonst unwohl fühlt. Wenn euch ein Straßenverkäufer von der Seite anspricht weicht ihr auch sofort aus. Seht ihr ihn auf euch zukommen und er signalisiert euch seinen Ansprechwunsch, könnt ihr euch in Ruhe drauf vorbereiten und immer noch entspannt ablehnen. Aber ohne Schreck fürs Gehirn. Genauso verhält es sich mit Spirituosen. Stellt man euch ein Glas hin und sagt dass ist Vodka und ihr trinkt, habt ihr euch auf Vodka eingestellt, da ihr den Geschmack kennt. Ist dann aber überraschend Wasser drin seit ihr ebenfalls überrascht, ihr ekelt euch aber nicht. Dreht man den Spieß um und sagt euch dass es Wasser sei und ihr stellt während des Trinkens fest dass es Vodka ist….was glaubt ihr passiert? Daher mein Rat, den ich vom Brennmeister der Glen Grant Whiskeydestillerie habe: Wenn ihr euch aktivieren wollt, nehmt euren Finger, taucht ihn in das Glas und reibt euer Zahnfleisch über den Vorderzähnen ein und lasst es bei geschlossenem Mund verteilen. So stellt ihr euch und euren Kopf auf die Spirituose ein und der nächste Schluck ist überhaupt nicht schlimm, sondern schmeckt sogar noch.
- Wer kalt oder besser eiskalt trinkt mindert das Geschmackserlebnis. Da kann ich nur meinen altbewährten Rehbraten rausholen und sagen: „Leckt mal an einem tiefgekühlten Rehbraten, der schmeckt auch erst wenn er warm gemacht ist.“ Die beste Temperatur für Geschmack ist die Zimmertemperatur.
- Stil hat es, wenn man sich ein Glas mit stillen Wasser reichen lässt. Es zeigt gerade auch der Verwandtschaft, dass man bedacht und genussvoll konsumiert und nicht trinkt 🙂